Villmarer Marmor im Kurort Bad Nauheim 1905-09
Prächtige Bäder, ausgestattet mit heimischen Marmor, findet man in Bad
Nauheim. Unterlagen von D&N halten fest:
Marmorausstattung
der Bade- und Verwaltungsgebäude, besonders des Wartesaales im Badehause, mit
Wandverkleidungen, Türumrahmungen, Fußböden aus „Famosa-“ und „Bongard“-Marmor
unter Mitverwendung von italienischem Marmor. Treppenhaus in der Wohnung des
Großherzogl. Kur-direktors: Hauteville-Marmor mit schwarzem Nassauer Marmor.
Neuer Kursaal: Marmorausstattung
und
besonders monumentaler Kamin aus weißem Carrara-Marmor. Fürstenzelle der neuen
Badeanlage: Marmorausstattung aus hellem und dunklem Bongard-Marmor.
Karlssprudel: Brunnenbecken aus rotem schwedischen Granit. Architekt:
Landbauinspektor Jost, Seit 1818 wird das Bad Nauheimer Wasser für Badekuren
genutzt und seit 1835 in einer eigenen, Sool-Badeanstalt" vermarktet. Im Jahr
1835 entwickelte sich Nauheim rasch zu einem Badeort mit Weltgeltung, und es
dauerte nicht lange, bis auch Quellen für Trinkkuren genutzt wurden. Um 1900
besuchten bereits viele ,überwiegend ,,betuchte" Kurgäste den in Mode gekommenen
Badeort mit sieben Badehäusern.
In
den 1905 bis 1909 prachtvoll erbauten Badehäusern fällt Lahnmarmor in Auge. In
den Badehäusern vier und fünf hatten die Nassauischen Marmorwerke Dyckerhoff &
Neumann Präzisionsarbeit geleistet. Neben den hochglänzenden Türumrahmungen,
Fußböden und Wandverkleidungen aus Villmarer Famosa- und Bongard-Marmor zeigt
die kunstvoll eingebaute Uhr noch heute, was die Stunde geschlagen hat, aber
auch im Spiegel finden wir die Besucher des Lahnmarmor-Vereins im Juni 2009.
Heller und dunkler Villmarer Bongard-Marmor als kunsvolle Mosaikarbeiten,
leuchten in der Fürstenzelle im Badehaus zwei, die 1907 gefertigt wurde. Auch
die Ehrenhalle des Kerckhof-Institutes (heute: Max-Planck-Institut) wurde in den
Jahren 1930/1931 von Dyckerhoff & Neumann Villmar, überwiegend mit diversen
Villmarer und Schupbacher Marmor ausgestattet. Fotos: Aumüller